SCHERBEN

Video, Mixed-Media-Installation, Performance
von Steffi Weismann und Çiğdem Üçüncü

Ausstellungen:
AARC#1 (Artists Against Racism Collaborative) Apartment Project & Errant Sound, Berlin, Juni 2020
Bis hierher und nicht weiter Galerie Nord Kunstverein Tiergarten, Berlin-Moabit, August 2020
Spor Klübü, Projektraum in Berlin-Wedding, Screening, September 2021

Nach dem rassistischen Anschlag in Hanau traten Çiğdem Üçüncü und Steffi Weismann in einen Dialog und entwickelten aus ihren verschiedenen Perspektiven die gemeinsame audiovisuelle Arbeit „Scherben“. Die Materialität von gebrochenem Glas und daraus entwickelte Klänge bilden die Basis, mit der sich Handlungen und Erinnerungen verflechten: Auf der einen Seite eine performative Intervention auf der Straße, die sich über eine empathische Geste mit den Gedenkplakaten „Say their names“ auseinandersetzt. Auf der anderen Seite ein Text, der die Kindheit als türkeistämmiges Mädchen in Hanau reflektiert und Verletzungen anspricht, die durch den Terroranschlag in brutaler Form sichtbar geworden sind.
Das Werk verbindet abstrakte künstlerische Mittel mit dem subjektiven Erleben. Stimmen in verschiedenen Sprachen sind miteinander verwoben und lassen ein unbeteiligtes Betrachten nicht zu, sondern scheinen zu fragen: Wann ist der Punkt erreicht, wo ich die Entscheidung treffe, mich zu involvieren?

Nach der Präsentation der Videoarbeit bei AARC#1 setzten die beiden Künstlerinnen ihre Zusammenarbeit fort und sprachen in Hanau mit Überlebenden und Angehörigen der Opfer. Mit Material aus diesen Begegnungen entwickelten sie eine Mixed-Media-Installation und Performance mit partizipativen Elementen für die Räume der Galerie Nord in Berlin-Moabit.

Text von Christoph Schuller zur Performance Scherben: Après Perf

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